Was der urbane Garten braucht

Wenn das eine Frage ist, dann ist die Antwort … nicht einfach.

Ja, klar – Erde, Wasser, Schatten, Dünger, Sämereien, einen Unterstand, Regale, Kisten und Paletten, Paletten, einige Paletten, weitere Kisten und außerdem Paletten und Werkzeug, eine Kochstelle, eine autonome Kaffeemaschine…

Aber auch ein Klo, eine Rechtsform, dann eine Haftpflichtversicherung, eine Satzung, Buchführung, Geld, Berufsgenossenschaft, Mietvertrag, Müllentsorgung, Organisation der Aufgaben, Planung der Gartenanlage etc. etc.

Landwirtschaft

Wenn man sich umsieht nach alternativen Wegen der Landwirtschaft nützt man – genau: Das Internet. Also erst mal den Begriff „Landwirtschaft“ googeln:

Das Ergebnis sieht dann so aus:

1. Ich bin also umgeben von irgendwelchen landwirtschaftlichen Angeboten – siehe Karte.

2. Die Bilder zeigen entweder Romantik – zwei Kühe auf der Weide (wieso sind die eigentlich nicht Lila) und konventionelle Landwirtschaft.

3. Tante Wiki erklärt mir auf Rang 1, was als Landwirtschaft definiert wird:

„Landwirtschaft ist die zielgerichtete Herstellung pflanzlicher oder tierischer Erzeugnisse auf einer zu diesem Zweck bewirtschafteten Fläche.“

4. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz schreibt in der ersten Zeile etwas über wachsende Weltbevölkerung und mangelnde Ressourcen.

5. Ich kann einen Bauernhof anfassen.

Da niemand mehr als die erste Google-Seite liest, wird das also alles sein, was unsere Kinder dazu zunächst mal lernen.

Es gibt bei Google übrigens folgende Eintragungen:

Landwirtschaft  38,7 Mio
Dienstleistung    54,8 Mio
Industrie             75,4 Mio

Der Anfang

Anfang ? Was ist Anfang ?

Damals als ich dachte, Lebensmittel, die gesund sind, sind besser. Aber was ist eigentlich ungesundes Essen? Ich meine: Wer würde seinen Kindern Essen geben, dass wirklich UNGESUND ist ? Irgend wie ist doch alles Essbare auch irgendwie gesund, sonst würde es unsere Regierung verbieten.

Aber der Reihe nach: Anfang 2012 sah ich bei Nina ein dickes Buch – John Seymours „Das neue Buch vom Leben auf dem Lande“. Hm, ich habe kein Land und Bauer bin ich auch nicht. Aber die Bilder waren schön und der Inhalt erhellend. Was ich da alles lernen könnte.

Und dann sah ich die Beschreibung :„… für Realisten und Träumer“ und schon war ich für das Thema gewonnen (offenbar bin ich also Romantiker). Wenn ich schon kein Selbstversorger bin, dachte ich, kann ich mich aber damit beschäftigen und davon träumen.

Träume müssen sich erfüllen können, also habe ich den ersten Schritt gemacht und … das Buch gekauft. Nun hatte ich die Romantik also immer verfügbar. In meinem Kopf wurde ich schon beinahe zum Selbstversorger.

Angestrengt dachte ich, der ich als Lehrbeauftragter und Personalberater arbeite, nach, welche Erfahrungen ich als Landwirt schon gemacht hätte. Und siehe da: Bienen – vor über 16 Jahren hatte ich zwei Bienenvölker, habe die Beute selbst gebaut, war in Köln im Spezialgeschäft und habe sagenhafte 4 Gläser feinsten Honig geerntet.
Wer kann das schon von sich behaupten ?

Aber mit Kind und Hund und Wespen …. Ich gab die Bienen unversehrt an den befreundeten Imker zurück. (Danke  Uwe)